AHORNBLÜTEN

ACER PLATANOIDES



Die lateinische Bezeichnung acer - was so viel wie „spitz“ oder „scharf“ bedeutet - ist ein Hinweis auf die Blattform dieses Baumes: Die Blätter sind fünflappig, spitz auslaufend und am Blattende bogig gezähnt. Das unterscheidet ihn von den anderen Ahorn-Arten. Er ist weit verbreitet in unseren Wäldern, in Parks und Gärten. Die jungen, weichen Blätter und die zarten Blüten des Spitz-Ahorns schmecken, solange sie noch nicht ausgereift sind, köstlich süß. Er wird volkstümlich sogar als „Salatbaum“ bezeichnet. Leicht verwechseln kann man ihn mit dem Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus). Seine Blätter schmecken jedoch derb und bitter.

Den Ahorn kennt man von Europa bis nach Südostasien sowie in Nordamerika. In Mitteleuropa sind seit den Eiszeiten nur noch wenige Arten übrig geblieben, wogegen im Norden Amerikas noch wesentlich mehr Arten heimisch sind. Das Herbstlaub dieser unterschiedlichen Ahorne färbt die Wälder im Herbst in herrliche Gelb-, Orange- und Rottöne, dem „Indian Summer“. Aus den Baumsäften des „Zucker“-Ahorns gewinnt man in Kanada und Vermont den berühmten Ahornsirup. Ein Jäger der Irokesen, dem der süßliche und aromatische Duft über der Kochstelle aufgefallen war, soll ihn entdeckt haben. Seine Frau hatte Regenwasser aus einem ausgehöhlten Ahornstamm zum Kochen verwendet.

Ahornblüten im Frühling Foto: Ute Mangold, wiesengenuss
 
Anmerkung: Den hiesigen Ahornsirup gewinnt man, indem im Frühjahr der Stamm des Spitz-Ahorns leicht anbohrt wird, um an die süßlichen Saft in den äußeren Leitungsbahnen heranzukommen. Aus den Blättern und Blattstielen tritt bei Verletzung weißlicher Milchsaft aus, der für den Spitz-Ahorn typisch ist.

Inhaltsstoffe: Der Ahorn war nicht nur in Notzeiten ein wichtiger Nahrungs- und Nährstofflieferant, denn außer Zucker enthält er wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Mangan und Eisen.

Ernte: Der April eignet sich für die Ernte der Blüten und Blätter am besten. Für einen Ahornsalat pflückt man die jungen zarten Blätter solange sie noch nicht voll ausgewachsen sind. Sie sind dann noch leicht rötlich und zart durchscheinend. Die Ahornblüten sind in doldenartigen Schirmrispen angeordnet. Sie geben dem Salat eine feine Süße, denn an der Basis der Blüten befindet sich zuckerhaltiger Nektar.

Foto: Ute Mangold, wiesengenuss

In der Küche:

Die jungen zarten Ahornblätter eignen sich für Salat und auch zu verschiedenen Gemüsegerichten. Gedünstet, gekocht oder sogar eingelegt wie Sauerkraut. Ahornblätter können wie Weinblätter auch zum Einrollen von Gerichten verwendet werden.


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