WIESENBÄRENKLAU

HERACLIUM SPHONDYLUM



Der Wiesen-Bärenklau gehört ebenfalls zur sehr formenreichen Gattung der Doldenblütler. Er wächst gerne an nährstoffreichen, schattigen und feuchten Plätzen, auf Wiesen, an Waldwegen und Waldrändern. Seine kleinen weißen Blüten bilden breite, abgeflachte Blüten in endständigen Dolden. Die ganze Pflanze ist flaumig behaart. Merksatz. „Ist der Stängel kantig rau, ist es Wiesen-Bärenklau“. Einer seiner Verwandten, der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt (Heracleum mantegazzianum), wurde aufgrund der Gefährlichkeit seines Pflanzensaftes bekannt. Im Gegensatz zum Wiesen-Bärenklau ist er in Europa nicht heimisch und gehört zu den sogenannten Neophyten. Das sind Pflanzen, die erst seit der Entdeckung Amerikas, im Jahr 1492, bei uns eingeschleppt wurden. Aus Parks und Gärten entwischt, siedelt sich die Herkulesstaude gerne an Straßenrändern oder Bachufern an.

Der Wiesen-Bärenklau ist dagegen ein relativ harmloserer Vertreter seiner Gattung und ist als Wildgemüse äußerst schmackhaft und sehr aromatisch. Jedoch nur in jungem Stadium, also vor der Blüte.


Foto: © wiesengenuss
 
Inhaltsstoffe: Der Wiesen-Bärenklau enthält bis zu 10% Zucker, viel Eiweiß, Vitamin C und Provitamin A (Karotin). Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Eisen und Magnesium. Wie die Herkulesstaude enthält der Wiesen-Bärenklau Furocumarine (Bergapten), die in Kombination mit Sonnenlicht phototoxisch wirken können, es entsteht ein Ausschlag, die sogenannte "Wiesendermatitis". Doch enthält er diese Stoffe in so geringer Menge, dass sie für den Menschen nicht so gefährlich sind wie bei seinem eingewanderten Verwandtem, der Herkulesstaude. Auf der anderen Seite sind des genau diese Stoffe, die den aromatischen Duft dieser Pflanze ausmachen. Cumarin ist uns bekannt als typischer Duft des frischen Heus oder des Waldmeisters und Bergapten kennt man aus dem Duft der Bergamotte.

Anmerkung: Furocumarine kommen häufig in Doldenblütlern vor, wie in der Engelwurz sowie in Zitruspflanzen und im Steinklee. Außerdem noch in Datteln oder der Zimtcassie. Wie bei vielen Pflanzen, so gilt auch hier „die Dosis macht das Gift“. In kleinen Mengen hat der Stoff eine durchaus gesundheitsfördernde Wirkung. Das beste Beispiel sind die wohltuenden Heu-Bäder. Erst in sehr sehr sehr großen Mengen kann Cumarin giftig wirken.

Ernte:
Geerntet werden nur die jungen, noch nicht voll ausgebildeten Blätter. Im Frühjahr die zarten hellgrünen, flaumig behaarten und gekräuselten Blättchen und die leckeren süßlichen Blattstiele und Stängel. Im Frühsommer die Blütenstände. Auf gemähten Wiesen kann bis in den Herbst hinein geerntet werden.

In der Küche:
Die jungen noch gekräuselten Blätter eignen sich bestens für Wildspinat, als Füllung für Ravioli oder Maultaschen. Die Stängel können wie Mangold frittiert oder als Auflauf serviert werden. Blätter und Stängel sind auch in Quiches und Soufflés ein echter Genuss. Sie haben ein fast asiatisches Aroma mit einer Mischung aus Kokos, Anis und Mandarinenschalen. Die Blütenstände sehen aus wie Brokkoli und können ebenso wie dieser in der Pfanne mit etwas Butter gegart werden.

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