AMARANTH - Wiesenfuchsschwanz




Wegen seines markanten Blütenstandes wird der Amarant auch „Wiesenfuchsschwanz“ genannt. Die winzigen, gelblichen Blüten vereinen sich zu buschigen Scheinähren und Rispen. Die schwarz glänzenden Samen sind winzig, abgeflacht und sehen aus wie Mini-Diskusscheiben. Bei der ausgewachsenen Pflanze sind die Stängel rötlich, daran sitzen wechselständig am Rand gewellte, hellgrüne Blätter.


Wiesenfuchsschwanz im Weinberg Foto: Ute Mangold, wiesengenuss

Er gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Die eiweißreichen Samen wurden bereits in 9000 Jahre alten Gräbern in Mexiko nachgewiesen. In Zentralindien wurde er schon 2500 Jahre vor Christus angebaut! Erst später kamen Weizen, Gerste, Linsen und Reis hinzu. Für die Azteken, Inkas und Mayas war der Amarant ein wertvolles Hauptnahrungsmittel. Sie ersetzten Fleisch, Milch und Eier. Die Inkas glaubten, die winzigen Körner, die ihnen der Sage nach ein Vogel brachte, besäßen Wunderkräfte. Den Conquistadores war der Amaranth später ein Dorn im Auge und sie untersagten seinen Anbau. In der Folge starben Hunderte von Indios an Mangelernährung.

Vorkommen

Bei uns ist er erst im 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppt worden. Die ursprünglich in steinigen, trockenen Wüsten- und Steppengebieten heimische, anspruchslose Pflanze bevorzugt hier mildes Weinbauklima und kommt gerne nach dem Umpflügen zwischen den Zeilen in Weinbergen, in Mais- und Zuckerrübenfeldern vor. Als Müslizusatz oder Mehlersatz kennt man seine glutenfreien Samen auch aus dem Reformhaus oder Bioläden.


Foto: Ute Mangold, wiesengenuss

Inhaltsstoffe

Kurz vor der Blüte sind die Blätter besonders reich an Eiweiß. Sie enthalten viele essenzielle Aminosäuren, wie Lysin, außerdem Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink sowie Lecithin und die Vitamine B und E. Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate sind in einem für die menschliche Ernährung geradezu idealen Verhältnis enthalten. Insgesamt hat der Amarant einen höheren Eiweiß- und Mineralstoffgehalt als die traditionellen Getreidesorten. Der Proteingehalt ist sogar höher als bei der Sojabohne. Das in ihm enthaltene Fett besteht zu aus rund 70 Prozent ungesättigten Fettsäuren und ist dadurch besonders wertvoll.

Ernte: Geerntet werden vor der Blüte die zarten obersten Blätter. Auch die älteren Blätter können wie Spinat zubereitet werden.
Von Wildfeuer - Selbst fotografiert, CC BY 2.5,
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Anmerkung

Neben der hier beschriebenen Wildform gibt es verschiede Zierarten sowie Nutz- und Gemüseformen, wie den Gartenamarant oder Gartenfuchsschwanz. Es gibt weißen, roten, braunen und schwarzen Amarant.

In der Küche

Zusammen mit Melde ergibt der Amarant einen wunderbar duftenden „Wildspinat“ mit nussigem Aroma. Ein typisches Wildgemüse, das als Basis für Suppen, Aufläufe und Soufflés verwendet werden kann. Er ist aromatischer und feiner als Spinat. Vor der Verwendung sollten die nitrathaltigen Blätter allerdings blanchiert werden.

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