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Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
Schwarze Karotte & Weißer Fisch
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Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
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Vulkanspargel und Kochbuch "Bitter" von Ela Rüther. Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
Hans Gerlach schreibt im SZ Magazin über die Puntarelle: "Dunkel, elegant und alles andere als lieblich sieht die Scheinzichorie aus. Im Sommer heißt sie Catalogna, ihre Blätter schmecken bitter. Im Winter wachsen neue Triebe aus der Mitte der Blattrosette, die sogenannten Puntarelle. Das ist einfach die Verniedlichung des italienischen Wortes »punta« für Spitze. Sie sind hohl, sehen aus wie zartgrüne Spargelköpfe und schmecken superknackig, frisch und zwar am besten roh. Auch Puntarelle sind nicht frei von Bitterstoffen, aber die Dosierung ist perfekt. Wer Artischocken mag, wird Puntarelle lieben."
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Die Puntarelle, Blattschösslinge im Innern des Vulkanspargels, Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
Das Blättern in meinen Botanikbüchern ergab: In der Tat, der Vulkanspargel ist eine Verwandte der Endivie. Wie sie gehört sie zu den Wegwarten- oder Zichoriengewächsen. Weitere bekanntere Verwandte sind der Chicorée und der Radicchio. Heute weniger bekannt sind ältere Kulturformen wie der Zichoriensalat, auch Zuckerhut genannt, oder die Wurzelzichorie. In Sämereien wird die Puntarelle auch als Zichoriensalat "var. Catalonga" geführt. Ich lese weiter, dass alle genannten Varianten ursprünglich von der Wegwarte (Cicorium intybus) abstammen. Die Pflanze mit den schönen blauen Blüten, die im Sommer gerne an Straßen- oder Wegrändern steht. Der Löwenzahn dagegen ist ein weitläufigerer Verwandter. Allen gemein sind die in ihnen enthaltenen Bitterstoffe, weshalb sie manchen Menschen gedünstet besser schmecken oder die Salatsauce mit Honig und Zitrone würzen, was die Bitterstoffe abmildert. In Italien werden der Salatsauce noch Sardellen zugefügt, die ebenfalls für eine Milderung sorgen.
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Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
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Taraxacum officinale aus Köhlers Medizinalpflanzen (wikimedia commons) |
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Löwenzahn (Taraxacum officinale) im Weinberg bei Durbach, April 22, Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
OXALIS ACETOSELLA
„Das Licht im Dunkeln des Waldes“
Im Frühling bringt er lichtes frühlingshaftes Grün ins
Dunkel des Waldbodens. „Wo kein Gras mehr wächst, wo das Licht die Pflanzenwelt
nicht mehr zum Leben erweckt, gelingt es dem Sauerklee, Seelen-Lichtkräfte
heranzuholen, zu assimilieren“, so heißt es. Trotz seiner Zartheit hat er eine
große Strahlkraft, die seine weißen, rot geäderten fünfblättrigen Blüten von
April bis Juni unterstreichen. Die herzförmigen, zu dritt angeordneten Blätter
ähneln denen des Klees, mit dem er aber nicht verwandt ist. Sie klappen sich
durch einen Zelldruckmechanismus in verschiedenen Situationen zusammen. Der
Sauerklee, der eindrucksvollste Kleesäure (Oxalsäure) Erzeuger, zeigt sich als
ein wichtiges Grundheilmittel aus dem Pflanzenreich.
Waldsauerklee (Oxalis acetosella) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sauerklee (Oxalis), die zur Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae) gehört.
Es handelt sich beim Waldsauerklee um eine Reliktart; die meisten der etwa 800 Oxalis-Arten sind tropisch oder subtropisch verbreitet.
Verbreitet ist der Waldsauerklee in den nördlichen und gemäßigten Breiten Europas und Asiens.
Waldsauerklee wächst auf sauren Waldböden an ausgesprochen schattigen und frischen bis feuchten Stellen in Laubmischwäldern und Nadelwäldern. Er kann auch tieferen Schatten ertragen.
Es handelt sich um die schattenverträglichste heimische Pflanzenart, die bei einem Minimum von 1/160 des Tageslichtes noch wachsen kann. Bei starker Sonnenbestrahlung verändert die Pflanze die Stellung ihrer Blätter, indem sie die Fiederblätter nach unten zusammenklappt. Hierdurch schützt sich der Waldsauerklee vor Wasserverlust infolge von Transpiration, da sich die Spaltöffnungen der Blattunterseiten aneinanderlegen. (Quelle: wikipedia)
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Sauerklee (Oxalis acetosella) Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
Die Pflanzen enthalten Kleesalz (Kaliumhydrogenoxalat) und Oxalsäure, die den sauren Geschmack verursachen, sowie in Rhizomen Derivate des Anthrachinon und in den Samen fette Öle.
Und das in ihr enthaltene Salz der Oxalsäure fand Verwendung in der Textilfärberei, zur Beseitigung von Tinten- und Rostflecken aus Leinenzeug, zum Bleichen von Stroh, Stearin und zum Putzen von Kupfer und Messing.
Der Sauerklee wurde bis ins
19. Jahrhundert im Schwarzwald zur Bereitung von Sauerkleesalz Sal Acetosellae oder Acidum
oxalicumgesammelt, das zur Politur von Marmor und anderen Kalksteinen, sowie zur
Entfernung bestimmter Ablagerungen auf Naturstein und Verfärbungen von Eichenholz verwendet wurde. In diesen Zusammenhängen
wurde fälschlich auch von Bitterkleesalz gesprochen.
Botanisch gesehen ist der Sauerklee jedoch nicht mit den
anderen Kleearten verwandt, sondern gehört einer eigenen Familie der
Sauerkleegewächse (Oxalidaceae) an.
und hier noch ein wundervolles Rezept von Uwe von Highfoodality
Bildquelle: Highfoodality: Desserts, wie ich sie mag: süß-saure, in Kombucha eingelegte Tomaten, dazu ein selbst gemachtes Vanilleeis und Sauerklee. |
Der März in diesem Jahr war wieder ungewöhnlich mild. Viel Sonnenschein und tagsüber Wärme bis zu 21 Grad. Die Straßencafés sind offen, die Grillsaison eröffnet, alle Aktivitäten wurden nach draußen verlagert. Doch da macht sich auch so eine komische Müdigkeit breit...
"Das Frühjahr signalisiert Wärme und ein verbessertes Nahrungsangebot. Bevor jedoch ein aktiverer Stoffwechsel unseren Körper regenerieren kann, muss er viele Ablagerungen mobilisieren, die zur Frühjahrsmüdigkeit mit Schweregefühl, Schlafstörungen oder Kreislaufproblemen führen können." (Quelle: apotheke-naturalis.at).Ablagerungen? Das ruft nach Entschlackung - Zeit für eine Frühjahrskur! Zeit für eine Vitamin-Antioxidantien-Phenole-Tannine-Kräuterkombi, einen Grünen Smoothie. Oder wie wäre es mit einer Suppe? Mit frisch gepflückten wilden Kräutern und Blüten zur Dekoration? Essbare Blüten. Denn sie wachsen schon wieder überall, die kleinen Superhelden. Frisches Grün sprießt nun wieder an den Bachrändern, unter den Bäumen, ja auch im Garten, in den Beeten.
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Schafgarbe (Achilea millefolium) Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
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Blüten der Knoblauchsrauke, Foto: Michael Ruppert (Waldeslust) |