KOHLDISTEL

CIRSIUM OLERACEUM


Die Kohldistel ist die einzige Distel, die man essen kann. Obwohl sie offiziell zu den Kratzdisteln gehört, sind ihre Blätter weich und mit zarten Stacheln versehen. Die saftigen Böden der blassgelben Blüten erinnern auch im Geschmack ein wenig an Artischocken. Ihre großen Blätter wachsen aus einer bodenständigen Rosette. Sie sind charakteristisch gelappt, am Rand gesägt und ringsum nur ganz fein bestachelt.

Vorkommen

Die Kohldistel ist ein Zeiger feuchter und gedüngter Standorte und wächst verbreitet in nassen Wiesen, in Auwäldern, an Gräben und Bachrändern, in Sümpfen, Waldschlägen und anderen feuchten Staudenfluren. Sie überdauert unterirdisch mit einem waagrecht wachsenden Rhizom.

Inhaltsstoffe

Die Kohldistel enthält den Zuckeraustauschstoff Inulin, der auch für Diabetiker geeignet ist. Weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Alkaloide, ätherisches Öl, Fette, Flavonoide und das schon erwähnte Inulin, das in den Wurzeln steckt.

Ernte

Die Kohldistel blüht von Juni bis Oktober. Die Erntezeit der Blätter reicht auf gemähten Wiesen von Mai bis September. Die großen Blätter lassen sich in Streifen geschnitten oder blanchiert sehr gut einfrieren.

In der Küche

Die Kohldistel ist sehr wohlschmeckend, der Geschmack ist mit keinem anderen Kulturgemüse vergleichbar. Ihre Blätter sind im Gegensatz zu anderen essbaren Disteln nur wenig bestachelt. Sehr gut machen sich Kohldistelblätter in Kombination mit Melde oder Amaranth als Wildspinat oder auch in klassischen Gemüseaufläufen. Ausgebacken in Bierteig sind Kohldistelblätter eine wahre Delikatesse. Die Blütenböden können kurz vor der Blüte wie Artischocken zubereitet werden. Als Salatzutat schmeckt sie auch in rohem Zustand angenehm herb und vom Aroma her ein wenig nussig, fast walnussartig. In Italien wird die Kohldistel mit Tomaten zu Minestrone zubereitet. Auch kann man aus der Kohldistel ein leckeres Soufflé bereiten. Der Wildkräuterkoch Jean-Marie Dumaine von „Vieux Sinzig“, verwendet sie für eine wunderbare Artischockentorte mit Kohldistelfüllung. Verziert mit violetten Distelblüten ist dies ein optisch und geschmacklich außergewöhnliches Rezept.

Interessant ist,

dass die Kohldistel (Cirsium oleraceum), früher hier, und heute noch in Russland gesammelt und in Eintöpfen verarbeitet worden sein soll

"In Osteuropa und Sibirien, gelegentlich auch in Mitteleuropa, wird sie als Gemüsepflanze genutzt und in Japan zu diesem Zweck angebaut."
Wikipedia - Kohldistel

Zum Anbau der Kohldistel Japan befragte ich einen Experten Keita Wojciechowski, Autor des Buches „The Culinary Encyclopedia of Japan“. Er meinte: 

„In Japan selbst wird Cirsium yezoense und dipsacolepis gegessen. Bei ersterem die Blattstiele und bei letzterem die Wurzel.“ 


Fotos: Ute Mangold / Wiesengenuss



Kommentare

  1. Mit dieser Pflanze als Gemüse konnte ich meine jahrelange schwere Gastritis heilen. Ich brauchte sie nicht mal oft zu essen.

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