KERBEL, WIESENKERBEL

ANTHRISCUS SYLVESTRIS


Jetzt blüht er wieder auf den Wiesen - der Wiesenkerbel. Und mit ihm viele 100 andere Doldenblütler. Bei denen ist Vorsicht geboten! Es gibt Vertreter der Pflanzenfamilie die sehr giftig sind. So ist der Wiesenkerbel leicht mit dem giftigen Schierling zu verwechseln. Ich habe Schierling mal "live" gesehen und muss sagen, sogar für eine Botanikerin wie mich, sind die beiden nicht so leicht zu unterscheiden. Die beiden Pflanzen sind sich wirklich sehr ähnlich. Man sollte den Kerbel schon sehr genau kennen, bevor man ihn erntet. Eine Verwechslung kann tödlich sein. (siehe unten). 

Vorkommen

Der Wiesen-Kerbel ist in Mitteleuropa häufig und weit verbreitet. Er kommt von den Tallagen bis an die Waldgrenze in den Alpen vor. Als Stickstoffzeiger wächst er an sonnigen bis halbschattigen Standorten in frischen, nährstoffreichen bis überdüngten Wiesen sowie an Wald- und Gebüschrändern und in Hochstaudenfluren

Der Wiesenkerbel wächst verbreitet auf gedüngten, nicht zu trockenen Wiesen, an Gebüschen und Waldrändern sowie in Hochstaudenfluren. Er mag eher halbschattige und feuchte Standorte. 


Doch Vorsicht: Auch der giftige Schierling wächst an diesen Stellen!

Botanisches  

Die Doldenblütler, zu denen der Wiesenkerbel gehört, sind eine formenreiche Gattung, deren Vertreter sich teilweise nur in winzigen Details unterscheiden. Selbst für Botaniker ist es schwer, sie auseinander zu halten. Neben den essbaren Kräutern wie dem (Garten-)Kerbel (Anthriscus cerefolium), der Wilden Möhre (Daucus carota), dem Kümmel (Carum carvi) und der Pastinake (Pastinaca sativa), gibt es Pflanzen wie den Wiesenbärenklau  (Heracleum sphondylium), bei dem man schon Vorsicht walten lassen sollte, denn sein Saft kann zu phototoxischen Reaktionen führen und eine sogenannte "Wiesendermatitis" auslösen. Und dazu gibt es ganz ungenießbare oder sogar extrem giftige (!) Exemplare, wie der oben schon erwähnte Schierling (Conium maculatum), die Hundspetersilie (Aethusa cynapium) und der Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum). Schon die Volksnamen dieser letztgenannten Pflanzen drücken ihre Ungenießbarkeit aus.

Vorsicht Verwechslungsgefahr mit dem Schierling

Aus Wikipedia: Der Gefleckte Schierling (Conium maculatum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Er gehört mit dem Wasserschierling (Cicuta virosa) und der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) zu den giftigsten Arten der Doldengewächse. Mit einem Schierlingsbecher (Trank aus seinen Früchten oder Wurzeln) wurden im Altertum Verurteilte hingerichtet, so zum Beispiel der griechische Philosoph Sokrates.[1]

Ein gutes Erkennungsmerkmal ist ein intensiver Geruch nach Mäuse-Urin. Ihre runden, hohlen Stängel sind kahl, längs gerippt und – ähnlich wie reife Pflaumen – von einer Art blauem Reif überhaucht, im unteren Teil rot gefleckt. Die kahlen Laubblätter sind im Umriss breit dreieckig und zwei- bis vierfach gefiedert oder fiedrig eingeschnitten, sie sind denen des ungiftigen Wiesen-Kerbels ähnlich.


Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) Foto: Ute Mangold, wiesengenuss

Inhaltsstoffe

Der Kerbel enthält sehr viel Vitamin A, Vitamin C und ist reich an Mineralstoffen. Der wilde Wiesen-Kerbel hat einen etwas herb-bitteren Geschmack als der Echte Kerbel, die jungen Blätter riechen beim Zerreiben wie eine Mischung aus Karotte und Anis.

In der Küche

Die jungen Blätter des Wiesenkerbels können von März bis Mai geerntet werden. Besonders zart und aromatisch sind die ganz jungen, noch zusammengefalteten Blättchen, die aus dem Inneren des Kerbels herauswachsen. Auch die Blütenknospen und der Blütenstielansatz sind vor dem Ausreifen eine Delikatesse.

Kulinarisch ist der Wiesenkerbel nicht ganz so wertvoll wie der Gartenkerbel, kann aber ebenso wie er in der Küche verwendet werden. Besonders gut eignet er sich als Würze für Wildkräutersuppen, Quark, Salate und für Wildgemüse. 

Wiesenkerbel, zarte Blüte Anfang Mai im Schwarzwald. Foto: Ute Mangold

Doch, sobald er anfängt zu blühen, sollte man ihn nicht mehr verwenden, er wird dann bitter.

Wiesenkerbel, vor der Blüte im April. Foto: Ute Mangold



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