MÄDESÜß oder WIESENGEIßBART

Quelle: Carl Axel Magnus Lindman, Bilder ur Nordens Flora 1901-1905 


Im Sommer überziehen die weißen duftenden Blütenschleier des Mädesüß Feuchtwiesen und Auen. Die auch Wiesengeißbart genannte Staude ist mit ihren weißen Blütendolden eine wahre „Wiesenkönigin“. Ihre Französische Bezeichnung lautet deshalb „Reine-des-prés“. Diese bis zu zwei Meter hohe, königliche Staude gehört zu den Rosengewächsen. Ihr Blütenduft erinnert an eine Mischung aus Mimosen und Holunder, mit einem leichten Bittermandelton. Und ähnlich wie der Holunder kann sie auch in der Wildkräuterküche eingesetzt werden. 

Doch die Pflanze hat noch eine ganz andere Bedeutung: sie enthält Salizylsäure. Aus dieser wurde im 19. Jahrhundert erstmals das Arzneimittel Acetylsalizylsäure gewonnen. Das Aspirin! Im Namen Aspirin klingt noch der alte Name des Mädesüß an, nämlich das A für Acetyl und Spirin für Spierstaude. Später wurde der Grundstoff für das Aspirin aus Weidengewächsen gewonnen. Pflückt man ein Mädesüß und riecht an seinem Stängel, so erinnert der Geruch an Kinderpflaster, Zahnpasta oder Desinfektionsmittel. Es riecht „medizinisch“. Ihre Fiederblättchen erinnern an die asymetrische Form der Ulmenblätter, deshalb der lateinische Namenszusatz „ulmaria“.  

[Mehr dazu in meinen Heilpflanzenportraits - Mädesüß..]









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