GALGANT oder THAI-INGWER
Echter Galgant oder Galgantwurzel, (Alpinia officinarum), Illustration aus Koehler 1887 |
Galgant zum Green Curry, Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
- ätherische Öle und Harze (Galangol, Alpinol), mit Aromaten und Terpenen, die auch den typischen Geschmack bewirken
- Scharfstoffe, unter anderen Gingerolen und Galangol
- Flavonoide und Gerbstoffe
Medizinisch betrachtet fallen Flavonoide vor allem durch ihr entzündungshemmendes Potential auf. Ihr antioxidativer Effekt schützt dabei unter anderem vor Herz- und Gefäßentzündungen. Hinzu kommen
verdauungsfördernde,
entkrampfende,
antiallergische,
antimikrobielle,
antivirale
und potenziell antikarzogene Eigenschaften
Eine durchblutungsfördernde Wirkung lässt sich abschließend für die Terpene im Galgant festhalten. Daneben zeichnet sich diese Stoffgruppe wie Gerbstoffe und Flavonoide durch einen entzündungshemmenden Effekt aus.
Wichtige Terpene in Galgant sind diesbezüglich die Monoterpene Cineol und Campher. Letzteres wird standardmäßig als wichtiger Inhaltsstoff für Entzündungs- und Schmerzsalben benutzt. Wohlbekannt dürfte hier die asiatische Tigersalbe (Tigerbalsam, Tiger Balm) sein, welche schon sehr lange Zeit als ‚Wundermittel‘ bei Zerrungen und Verstauchungen gilt.
aus: heilpraxis
Alpinia galanga – Pflanzenportrait
Der Galgant gehört wie der Ingwer zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und stammt wie dieser maßgeblich aus Asien, wo beide Pflanzen seit jeher als Gewürz- und Heilkraut Verwendung finden.
Zwar werden beide Arten gleichermaßen in der Pflanzenheilkunde genutzt, der Große Galgant findet dabei jedoch schon wesentlich länger Anwendung als sein kleiner Artgenosse. Denn bereits vor 2000 Jahren spielte Alpinia galanga eine wichtige Rolle in der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Von der chinesischen und südostasischen Heimat aus eroberte die würzige Knolle im 8. Jahrhundert n. Chr. unter dem thailändischen Namen Kha schließlich auch die Regionen Europas. Schon Hildegard von Bingen wusste, wie man aus Galgant ein wirksames Arzneimittel gegen Herzbeschwerden und Fieber herstellt. Die berühmte Kräuterfrau schrieb hierzu:
“Wer im Herzen Schmerzen leidet und wem von Seiten des Herzens ein Schwächeanfall droht, der esse sogleich eine hinreichende Menge Galgant und es wird im besser gehen. Und ein Mensch, der ein hitziges Fieber in sich hat, trinkt Galgantpulver in Quellwasser und er wird das hitzige Fieber löschen.“ – Hildegard von Bingen
Der Bezeichnung des Galgants als Fieberwurzel ist gewiss dieser Art der Nutzung geschuldet. Wie bereits angedeutet wird die Wurzel insgesamt aber eher wegen ihrer verdauungsfördernden Wirkung heilpflanzlich genutzt. Medizinisch belegt ist diese schon seit dem 16. Jahrhundert, als beispielsweise der italienische Arzt Pietro Andrea Mattioli Folgendes über die Heilpflanze schrieb:
“Galgant aromatisiert den Atem, fördert die Verdauung, beseitigt Blähungen und regt die körperlichen Gelüste an.” – Pietro Andrea Mattioli [Den ganzen Text finden Sie hier]
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