MOHN - der Klatschmohn

PAPAVER RHOEAS


Papaver rhoeas - aus Köhlers Medizinalpflanzen

Auch Blutblume, Feldmohn, Feuerblume, Feuer-Mohn, Flattermohn, Klatschrose, Kornrose, Schnalle, oder Wolder Mohn genannt.

Vorkommen: Das genaue Ursprungsgebiet des Klatschmohns ist nicht bekannt, jedoch werden Eurasien und Nordafrika (wo heute noch aus der Blüte Schminke auf traditionelle Weise hergestellt wird) angenommen und damit der Bereich des fruchtbaren Halbmonds, in denen schon lange Ackerbau betrieben wird. Mit dem Ackerbau verbreitete sich der Klatschmohn über die ganze Welt, er gehört damit zu den ganz alten Kulturpflanzen, die seit der Jungsteinzeit mit den Menschen mitwanderten und damit viele Gegenden der Welt besiedelten. 
Man findet den Klatschmohn viel in Getreidefeldern, an Wegen, aber auch auf Schutt, an Straßenböschungen oder an verlassenen Plätzen wie Bahnhofsgelände oder Industriebrachen. Er mag es gerne warm und bevorzugt sommerwarmen, meist kalkhaltigen Lehmboden.

Verwendung: Blüten und Kapseln

Ernte: Blüten im Mai, Kapseln in August / September
Bildquelle: Alpmed

Wirkstoffe: Alkaloide, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Saponine. Im Klatschmohn können viele Alkaloide mit einem Gesamtgehalt von 0,11–0,12 % nachgewiesen werden, insbesondere das schwach giftige Rhoedanin im weißen Milchsaft. Die Kronblätter wurden wegen ihrer roten Farbstoffe, den Anthocyaninen, früher zur Herstellung roter Tinte verwendet. Man beachte, dass alle Pflanzenteile schwach giftig sind, besonders aber der Milchsaft.

Bildquelle: Alpmed
Wirkeigenschaften: In der modernen Literatur findet man kaum mehr Anwendungen des Klatschmohns, da es anscheinend keinen Beleg für die Wirksamkeit gibt, hat man die Anwendungen aufgegeben. In der Volksheilkunde ist jedoch der Mohn als beruhigendes Mittel bekannt. Meine Mutter berichtete aus ihrer Kindheit, dass sie früher statt eines Schnullers Mohnsäckchen zur Beruhigung und als Einschlafhilfe bekommen haben. Ich selber habe mit dem Ölauszug aus Mohnblüten eine langwierige Entzündung in meinem Ellenbogen, einen sogenannten Tennisarm, ausheilen können und hatte bei jeder Behandlung mit dem Heilpflanzenöl ein beruhigendes entspannendes Gefühl, das mir auch zu besserem Schlaf verholfen hat.
"Umhüllend bei Seelenschmerzen und zur Verwendung bei Muskel- und Bauchbeschwerden, unser Sonnenauszug aus Mohnblüten. Es ist ein wahres Wunder wie sich aus den zerknittert in der Kapsel liegenden Blütenblättern seidig glatte filigrane Schönheiten entfalten, die leicht im Wind spielend offen sind - zum Himmel und zur Sonne ausgerichtet! Bis in den August hinein reift die Kapsel und Wärmeprozesse überwinden den Giftprozess. So entstehen feine Öle in den Samen der ausgereiften Kapseln.Sorgsam haben wir die Mohnblüten aus ihrem natürlichen Umfeld von Hand geerntet und rhythmisiert, womit sich ihre Lebenskräfte nochmal erhöhen. Wir machen daraus ein Frischpflanzenöl, ein biologisches, kaltgepresstes Olivenöl mit rhythmisiertem Sonnenauszug aus Mohnblüten". Quelle: Alpmed Ratgeber „Frischpflanzenkraft und Gold“
In der Küche: Obwohl der Mohn als schwach gift gilt, sind die jungen Blätter vor der Blütezeit, die Knospen und Blütenblätter sowie auch die jungen grünen Früchte und Samen in Maßen verwendet unbedenklich.Die Knospen sind sehr dekorativ in Salaten und schmecken nussig, oder auch wie schon beschrieben Gurken mit Haselnussgeschmack.  Die roten Blütenblätter eignen sich als essbare Dekoration.


Bildquelle: Ute Mangold, wiesengenuss





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