SCHAFGARBE
Von Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen - List of Koehler Images The Internet Archive, Gemeinfrei, wikimedia |
Ihr lateinischer Gattungsname „Achillea“ beruht nach Plinius auf der alten Sage, dass der thesaulische Centaur Cheiron Achilles, den Helden des Trojanischen Krieges, in der Heilkunde unterwiesen habe. Und zwar darin, die Pflanzen zur Heilung der blutenden Wunden seiner Krieger anzuwenden.
Millefolium ist eine Lehnübersetzung vom griechischen myrióphyllon, was «mit unzähligen Blättern» bedeutet. Schaut man sich die Blättchen dieser schönen Wiesenpflanze genauer an, sieht man sie die vielen kleinen Blättchen, zart gefiedert wie Federn. Fast tausendblättrig, sind sie filigran unterteilt.
Schafgarbe (Achilea millefolium) Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
Botanisches
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt bis sitzend. Die Blattspreiten sind schmal und gefiedert.
Vorkommen
Volksmedizinisches
Inhaltsstoffe
Anwendungsgebiete
Teezubereitung
Bestandteil des Arzneimittels
Ernte
In der Küche
Foto: Ute Mangold |
Die Neunstärke - eine mittelalterliche Frühlingssuppe
Traditionell zubereitet aus neunerlei Kräuter: Giersch, Löwenzahn, Taubnessel, Brennnessel, Schafgarbe, Sauerampfer, Sauerklee*, Tripmadam* und Gänseblümchen
Zutaten für 4 Personen
- Zwei handvoll junge Gierschblätter,
- je eine handvoll zarte Löwenzahn- und Brennnesselblätter, insgesamt eine handvoll Schafgarbe, Sauerampfer, Sauerklee und Tripmadam sowie Gänseblümchen als Dekoration
- 1 L Gemüsebrühe
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1/8 L Sahne
- Butter, Salz, Pfeffer und Muskatnuss
Zubereitung
Die Wildkräuter waschen und in einem Küchentuch vorsichtig trockenschleudern und in Streifen schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln und in etwas Butter glasig dünsten. Die Wildkräuter kurz mit dünsten und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Etwa 20 min bei schwacher Hitze garen. Anschließend mit den Gewürzen abschmecken. Den Topf von der Kochstelle nehmen und mit der Sahne verfeinern. Die Suppe darf nicht mehr kochen. Auf vorgewärmte Teller geben und mit den Gänseblümchen verzieren.
*) Die eher seltenen Pflanzen Sauerklee und Tripmadam (Felsen-Fetthenne) können auch durch größere Mengen Sauerampfer ersetzt werden.
Leonhart Fuchs - Schafgarbe
Schafgarbe in der Geschichte der Heilpflanzen
Kräuter werden seit Menschengedenken genutzt. Als Heilpflanzen und als Würzkräuter. Sie geben den Speisen Würze und ganz nebenbei sind sie auch noch gesund für uns. Gerade die Stoffe, die man sieht, riecht und schmeckt, also für Aroma und Duft sorgen, sind diejenigen, die zu unserer Gesundheit beitragen. Doch nicht nur zu unserer - auch Tiere wissen instinktiv welche Kräuter für sie gut sind und welche nicht. So kurieren sich kranke Schimpansen gezielt mit bestimmten Pflanzen und auch bei Gorillas und Orang Utans wurde beobachtet, dass eine Pflanze, die sonst zum Fressen links liegen gelassen wird, von kranken Tieren gefressen wird (Spektrum: Heilkundige im Tierreich).
Und auch Pflanzen profitieren von der Heilkraft anderer. Man denke nur an die stärkenden Pflanzenjauchen mit Rainfarn, Brennnessel oder Schachtelhalm. Und dann gibt es auch Kräuter und Heilpflanzen, von deren schädlingsabwehrenden Nachbarschaft andere Pflanzen ihren Nutzen haben (Stichwort: Ätherische Öle) oder selbst abgewehrt werden (Stichwort Allelopathie).
Vor 60.000 Jahren - Pollenfunde von Heilpflanzen aus der Steinzeit
Natur- und Kulturvölker sammelten seit der Steinzeit (und wahrscheinlich schon früher) die in der Umgebung wachsenden Arten. Auf allen Kontinenten ist dies nachgewiesen. Vermutlich war zunächst die Ernährung das Ziel, doch entdeckten die Menschen auch die Würz- und Heilkraft der Pflanzen und fingen an, sie rund um ihre Wohnhöhlen, später Dörfer und Siedlungen anzubauen. Dies zeigten Pollenfunde aus steinzeitlichen Höhlen und auch an den berühmten jungsteinzeitlichen Pfahlbauten am Bodensee. Nachgewiesen sind Anpflanzungen von Kräutern wie Kamille, Baldrian, Holunder, Wegerich, Schafgarbe, Lein, Hanf und Mohn. Auch Kümmel und der Urahn unserer heutigen Petersilie wurden nachgewiesen. Alles Pflanzen, die heute noch fast jeder kennt. Noch älter sind die mindestens 60.000 Jahre alten Funde von Heilpflanzen Überresten an Gräbern im Zweistromland Mesopotamien und in Ägypten. Darunter wiederum die Samen von Schafgarbe sowie Eibisch.
Auf die Idee, bestimmte Kräuter und Heilpflanzen für die eigene Gesundheit einzusetzen, kamen Menschen vermutlich auch durch die Beobachtung von Tieren, die bei Beschwerden instinktiv spezielle Pflanzen fraßen. Bestes Beispiel sind Schafe und Schafgarbe. Hirten beobachteten, dass ihre Tiere bei Magenentzündungen vermehrt dieses, doch eigentlich so bittere, Kräutlein fraßen.
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